Was wäre, wenn Menschen mit Abendberufen ganz selbstverständlich finanzielle Unterstützung für individuelle Kinderbetreuung erhalten.
Was wäre, wenn Kinder großzuziehen als Arbeit gesellschaftlich anerkannt, bezahlt und relevant in den Rentenansprüchen berücksichtigt ist.
Was wäre, wenn es keine Kontinuität-Kriterien gibt bei der Vergabe von Förderungen, Stipendien, Preisen und Auszeichnungen.
Was wäre, wenn niemand auf die Idee kommt, dass Care-Verpflichtungen, die Notwendigkeit eines Brotjobs oder Krankheit zu irrelevanterer oder schlechterer Kunst führen.
Was wäre, wenn alle Theater und Bühnen sich ein Beispiel am Theaterhaus Jena nehmen: generalisierte Abendproben, Wochenendproben und kurzfristig erstellte Probenpläne sind am Theater nicht mehr die Norm.
Was wäre, wenn wir Strukturen haben, die es Künstlerinnen erlauben, zu einem Zeitpunkt Kinder zu bekommen, an dem ihre Körper das auch wollen.
Was wäre, wenn Kinder für Frauen kein Karriererisiko mehr sind.
Was wäre, wenn der flexible, mobile, von allen Care-Verpflichtungen befreite autonome
Künstler nicht mehr der Maßstab unserer Produktionsweisen ist.
In zwei Think Tanks (23.-24.09. 2023 Kampnagel Hamburg und 07.-09.10. 2023 Alte Feuerwache Berlin) trafen Rezipient*innen und Produzent*innen der Freien Szene, deren Alltag von Sorgearbeit geprägt ist, auf Vertreter*innen aus den Bereichen Festivalleitung, Veranstaltung und Intendanz. Die entstandene Publikation versammelt Anleitungen und Vorschläge für eine Transformation der Produktionsweisen, Förderstrukturen und Aufführungsorte. Mit dem Ziel, Barrieren für Eltern und andere Menschen mit Care-Verpflichtungen abzubauen. download TOOLKIT WITH CARE
credits:
Projektleitung: Sylvi Kretzschmar / Teresa Monfared / Liz Rech
Teilnehmer*innen / Expert*innen:
Angela Kecinski, Anja Kolmanics, Anne Kersting, Bernadett Kis, Carla Nettlnbrecker, Frida Guilia Franceschini, Kaja Jackstedt, Lotte Dohmen, Marcia Breuer, Maria Walser, Nora Elberfeld, Sara Dec, Sarah Lasaki, Sascia Bailer, Thorsten Eibeler, Pirkko Husemann
Teilnehmer*innen / Pat*innen:
Carolin Hochleichter, Eva Stüting, Franziska Werner, Frauke Rubarth, Kathrin Tiedemann.
Schirmherrin: Annika Mendrala
Prozessbegleitung: Moritz von Rappard
Hospitanz: Carlotta Ortinger, Tetje Hübenthal
Gestaltung Toolkit: Miriam Neubauer
Eine Kooperation des Bühnenmütter e.V. und BEYOND RE:production.
Die Bundesweiten Artist Labs sind eine Maßnahme des Fonds Darstellende Künste, finanziert aus Mitteln der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Fotos: Julian Hülser





