„Heterasexualität“ benennt Frauen*, die Männer begehren, sich aber der patriarchalen Deutung und Bewertung ihrer Körper und Bedürfnisse entziehen. Heteras stellen stattdessen die weibliche* Lust ins Zentrum. Heterosexualität ist Mehrheitsgesellschaft. Heterasexualität ist hingegen ohne Raum. Sie ist selten abgebildet oder beschrieben. Sie ist etwas, worum gerungen wird. Sie ist immer Ergebnis einer Emanzipation. Sie ist elektrisierend.
Ich interviewe Frauen*, die über patriarchale Zurichtungen ihrer Lust und ihres Körpergefühls genauso etwas zu sagen wissen – wie über sexuelle Emanzipation. Eine Kombination aus Interview-Recherche und davon ausgehenden performativen und musikalischen Experimenten wird Basis zukünftiger Konzert-Performances. (Der Stern hinter Frauen* bezeichnet, dass hier alle Personen gemeint sind, die sich als Frauen definieren.)
Was heißt es, Echo anderer zu sein? Was bedeutet es, mit den Stimmen Abwesender zu singen, zu sprechen oder zu rappen? Welche moralischen Fragen, welche potenziellen Übergriffigkeiten liegen in diesem Akt performativer Stellvertretung und unzulässiger Aneignung? Und welche Empathie, Poesie, feinfühlige Durchlässigkeit und Solidarität kann andererseits darin stecken?
Ich hab´auch wirklich öfter so/
Zu Hören bekommen/
Früher als ich jung war zum Beispiel/
Ganz direkt von einem Typen mal/
Annette du/
Du bist auch irgendwie zu laut/
Du bist zu laut Annette/
Du Du redest/
Viel/
Du musst dich auch so´n bisschen mehr zurückhalten/
Und dann/
Dann bist Du auch attraktiver/
Übrigens/
Ich squirte jetzt/
Seit ich so weiß/
Dass das geht so/
Voll interessant


